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Nährstoffrückgewinnung aus Gärprodukten im Rahmen des GoBi‐Vorhabens
Author(s) -
Frank D.,
Messmer J.,
Laopeamthong S.,
Bilbao J.,
Egner S.
Publication year - 2014
Publication title -
chemie ingenieur technik
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.365
H-Index - 36
eISSN - 1522-2640
pISSN - 0009-286X
DOI - 10.1002/cite.201450298
Subject(s) - stuttgart , physics , humanities , art
In einer konventionellen Biogasanlage fallen Gärreste mit einem Stickstoffanteil von ca. 100 t pro Jahr an. Die direkte Applikation der flüssigen Gärreste ohne Vorbehandlung führt zu Stickstoffverlusten und zu einer möglichen nachteiligen P-Akkumulation im Boden. In einem BMBF-finanzierten Forschungsprojekt (GoBI) werden aus den anfallenden Gärresten langsam nährstofffreisetzende Mineraldünger gefällt und organische Bodenverbesserer gewonnen. Dazu werden in einem ersten Schritt die Gärreste in eine flüssige und feste Phase aufgetrennt. Die Feststoffphase wird nach einem Trocknungsvorgang zu Pellets weiterverarbeitet, die dann als organische Bodenverbesserer vertrieben werden. Aus der flüssigen Phase werden die enthaltenen Nährstoffe als Mineralsalze gefällt, zum Beispiel als Magnesium-Ammonium-Phosphat (Struvit) oder Calciumphosphate, die dann aus dem Gärrest-Filtrat als Mehrkomponentendünger abgetrennt werden und ohne weitere Aufbereitung in der Landwirtschaft eingesetzt werden können. Eine weitere Möglichkeit ist die Kombination der Salze mit den organischen Gärrest-Pellets, die dann gemeinsam als Kombipräparat angeboten werden können. Sowohl der Fällungsprozess als auch der Prozess zur Trocknung der Gärreste konnte erfolgreich im Technikumsmaßstab realisiert werden. Eine Pilotierung des Verfahrens bei einer Biogasanlage wird momentan geplant