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Anprall an Verkehrszeichenbrücken – Bewertung der Anpralllasten
Author(s) -
Braml Thomas,
Romen Norbert,
Petry Sarah
Publication year - 2019
Publication title -
ce/papers
Language(s) - German
Resource type - Journals
ISSN - 2509-7075
DOI - 10.1002/cepa.958
Subject(s) - physics
Kurzfassung Gemäß Eurocode 1 [1] ist in Deutschland für die Unterbauten von Brücken außerorts in Fahrtrichtung eine horizontale Anpralllast von 1.500 kN zu berücksichtigen. Gemäß ZTV‐ING [2] ist dagegen für die Stiele von Verkehrszeichenbrücken eine Anpralllast von 100 kN anzusetzen. Im Rahmen eines Forschungsvorhabens [3] wurde aufbauend auf einer qualitativen und quantitativen Risikoanalyse sowie der Berechnung der Auftretenswahrscheinlichkeit eine statische Ersatzkraft für ein Anprallereignis an eine Verkehrszeichenbrücke anhand dynamischer numerischer FE‐Berechnungen berechnet. Die Auftretenswahrscheinlichkeit für den Anprall an eine Verkehrszeichenbrücke P (Anprall mit Todesfolge/km) konnte auf der Grundlage recherchierter Anprallereignisse mit 6,8 × 10 –5 /Jahr berechnet werden. Am Gesamtmodell einer Verkehrszeichenbrücke wurden dynamische Berechnungen mit dem Programm Siemens NX [4] durchgeführt. Der Anprallkörper wurde dabei so modelliert, dass der Lkw‐Anprall möglichst realistisch nachempfunden werden kann. Es zeigte sich, dass ein Anprallsockel gemäß Richtzeichnung RiZ‐ING VZB 4 [5] eine deutliche Reduzierung des Anprallereignisses im Hinblick auf Geschwindigkeit und einwirkende Masse an die Stütze bewirkt. Die statischen und dynamischen Berechnungen haben zudem gezeigt, dass durch die Berücksichtigung der dynamischen Effekte eine Steigerung der Tragfähigkeit von ca. 90 % durch die Trägheit der Verkehrszeichenbrücke und ca. 50 % durch die Dehnrateneffekte zu erwarten ist.