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Über eine colorimetrische Bestimmungsmethode für Tyrosinase und ihre Anwendung bei kautschukführenden Löwenzahnrassen
Author(s) -
Heß Kurt,
Heß Christa
Publication year - 1948
Publication title -
chemische berichte
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.667
H-Index - 136
eISSN - 1099-0682
pISSN - 0009-2940
DOI - 10.1002/cber.19480810412
Subject(s) - chemistry , microbiology and biotechnology , tyrosinase , biochemistry , biology , enzyme
Es wurde gefunden, daß die kautschukführenden Wurzeln von Taraxacum Kok‐saghyz Rod. tyrosinasefreisind, während der mit Koksaghyz nahe verwandte kautschukfreie Löwenzahn (Taraxacum officinale) Tyrosinase enthält. Um festzustellen, welche Beziehung zwischen Kautschuk und Tyrosinase besteht, wurden Hybriden aus beiden Rassen herangezogen, für deren Untersuchung ein colorimetrisches Verfahren angegeben wird, das auch sehr geringe Gehalte von Tyrosinase mit genügender Genauigkeit zu ermitteln gestattet. Das Verfahren beruht auf einer kurzzeitigen Verfolgung der Bildung des roten Farbstoffs aus Tyrosin durch Messung der Lichtabsorption mit dem Photozellencolorimeter nach R. Havemann, während der die in Skalenteilen des Geräts über der Zeit aufgetragenen Reaktionskurven einen geradlinigen Verlauf zeigen. Der Neigungswinkel der Geraden gegen die Abszisse bzw. seine Tangente ist in einem genügend großen Meßbereich der Fermentkonzentration annähernd proportional und kann als relatives Maß für die Aktivität der Fermentpräparate gelten. Eine durch Titration der Reaktionslösungen ermittelte Bezugskurve zwischen dem tg‐Wert und dem Tyrosinase‐Umsatz nach 2 Stunden führt zu der scheinbaren Wirkungseinheit des Ferments, als die der Umsatz von 1 mg Tyrosin gewählt wird, Woraus sich als absoluter Tyrosinasewirkungswert die Zahl der Wirkungseinheiten/1 g Wurzeltrockensubstanz ergibt. Aus dem Vergleich der Tyrosinasewirkungswerte mit den Kautschukgehalten der Hybriden ergibt sich, daß eine Beziehung zwischen Tyrosinasegehalt und Kautschukgehalt in den Wurzeln nicht besteht. Dadurch ist die Annahme nahegelegt, daß Kautschuk‐An‐und Abwesenheit sowie Tyrosinase‐An‐ und Abwesenheit für die beiden Stammarten je ein gegensätzliches Merkmalspaar darstellen, die — jeweils das eine unabhängig vom anderen—zur Bildung von dihybriden Kreuzungen führen.