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Interdisziplinarität in der Forensik
Author(s) -
Amendt Jens,
Zissler Angela,
Lutz Lena,
Szelecz Ildikò,
Habermann Antje,
Pittner Stefan
Publication year - 2020
Publication title -
biologie in unserer zeit
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.142
H-Index - 10
eISSN - 1521-415X
pISSN - 0045-205X
DOI - 10.1002/biuz.202010698
Subject(s) - gynecology , chemistry , medicine
Zusammenfassung Die Ermittlung der Todeszeit ist eine wichtige Aufgabe der forensischen Wissenschaften. Nach 1–2 Tagen wird sie jedoch durch Autolyse und Fäulnis drastisch erschwert. Eine Kombination aus etablierten und neuen Methoden unterschiedlicher Disziplinen soll hier Abhilfe schaffen. Die morphologische Veränderungen eines Leichnams sind von dessen Liegezeit abhängig und können in einem Punktesystem klassifiziert werden: Die Altersbestimmung und Artenzusammensetzung von sich am Leichnam entwickelnden nekrophagen Insekten erlauben taggenaue Eingrenzungen des Besiedlungszeitpunktes, der Abbau von Proteinen der Skelettmuskulatur folgt einem charakteristischen, zeitabhängigen Degradationsmuster, Bodenorganismen unterhalb eines verwesenden Leichnams können durch Leichenflüssigkeiten negativ beeinträchtigt werden oder durch den damit verbundenen Eintrag von Nährstoffen wie Proteinen, Lipiden und Kohlenhydraten profitieren. Die kombinierte, interdisziplinäre Bewertung all dieser Parameter bietet vollkommen neue Möglichkeiten bei der Bestimmung von Todeszeiten, die Tage, Wochen oder Monate zurückliegen.

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