
Autophagie als Überlebensstrategie
Author(s) -
RichterLandsberg Christiane
Publication year - 2012
Publication title -
biologie in unserer zeit
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.142
H-Index - 10
eISSN - 1521-415X
pISSN - 0045-205X
DOI - 10.1002/biuz.201210493
Subject(s) - chemistry , microbiology and biotechnology , biology
Zellen können nicht mehr gebrauchte zelleigene Proteine, ganze Organellen und große Proteinaggregate in ihre Einzelteile zerlegen, diese über einen lysosomalen Degradationsweg verdauen, und die Zerlegungsprodukte dem Stoffwechsel wieder zuführen. Dieser als Autophagie bezeichnete Selbstverdauungsprozess spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung des inneren Gleichgewichts der Zellen. Autophagie ist zudem bei Entwicklungs‐ und Differenzierungsprozessen, für die Beseitigung schadhafter Mitochondrien und bei der Regulation von Zelltod und Überleben von Bedeutung. Im Gehirn ist der autophagische Prozess essenziell für die Entsorgung von intrazellulären Proteinen, die anderenfalls krankhafte Aggregate ausbilden. Solche Proteinablagerungen werden bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson beobachtet und es gibt zahlreiche Hinweise, dass eine fehlerhafte Müllentsorgung an den Krankheitsprozessen beteiligt ist.