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Der Stahlüberbau des Hochmoselübergangs – konsequent ganzheitliche Lösung
Author(s) -
Käsmaier Manfred,
Heiland Uwe
Publication year - 2019
Publication title -
bautechnik
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.224
H-Index - 17
eISSN - 1437-0999
pISSN - 0932-8351
DOI - 10.1002/bate.201900062
Subject(s) - gynecology , humanities , physics , political science , philosophy , medicine
Die Errichtung der Hochmoselbrücke führte zu einer der größten Brückenneubauten Deutschlands der letzten Jahrzehnte. Mit Parametern wie Bauhöhe über Grund von 158 m, der Gesamtlänge von 1 704 m und der max. Einzelstützweite von rd. 210 m, die auch während des Montagevorgangs nicht durch Hilfsabstützungen zu reduzieren war, verlässt die Hochmoselbrücke übliche Dimensionen des Ganzstahlbrückenbaus. Durch den im Taktschiebeverfahren hergestellten Überbau wurde mit Überwindung der max. Einzelstützweite von 210 m ein in Europa bislang nicht erreichter freier Kragarm ausgeführt. Die hohen Pfeiler, die sehr große Schlankheiten aufweisen, stellten eine weitere Schwierigkeit beim Taktschieben dar. Es zeigte sich, dass technische Lösungen für Konstruktionen, bei denen maßgebliche Parameter den Bereich üblicher Dimensionen verlassen, als oft nicht kompatibel für die Anwendung der gewöhnlichen Konstruktions‐ und Dimensionierungsprinzipien sind. Bei scheinbarer phänomenologischer Analogie zweier zu vergleichender Konstruktionen bei gleichzeitiger offensichtlicher Maßstabsveränderung ist keine ungeprüfte Übertragung von Erfahrungswerten in Bezug auf die Auslegung einer Konstruktion oder Montageverfahren möglich, sondern sind sinnvolle Sonderlösungen anzuwenden. Durch die vorhandenen Dimensionen stellten Herstellung und Bau dieser Großbrücke in vieler Hinsicht eine Herausforderung für alle am Projekt Beteiligten dar und führten zu zahlreichen innovativen Entwicklungen und Lösungen in der Montagetechnologie.