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Die Instandsetzung der Tonröhrenunterkünfte der Holocaustgedenkstätte in Landsberg am Lech
Author(s) -
Rehm Jörg,
Maus Helmut,
Jagfeld Matthias
Publication year - 2017
Publication title -
bautechnik
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.224
H-Index - 17
eISSN - 1437-0999
pISSN - 0932-8351
DOI - 10.1002/bate.201700021
Subject(s) - physics , humanities , political science , gynecology , art , medicine
Abstract Das nahe der Stadt Landsberg am Lech gelegene ehemalige Konzentrationslager Kaufering VII wurde im Sommer 1944 als eines von elf Außenlagern des KZ Dachau errichtet. Mit Ausnahme von drei intakten und drei ruinösen Tonröhrenbauwerken sind keine oberflächig sichtbaren Baukörper des Lagers erhalten geblieben. Diese Bauwerke wurden als Unterkünfte für Zwangsarbeiter genutzt. Sie sind eine der letzten Zeugnisse für die menschenverachtende Internierung von Zivilisten während des Dritten Reichs. Es ist dem engagierten Einsatz der Bürgerinitiative „Europäische Holocaustgedenkstätte Stiftung e. V.” zu verdanken, dass der vollständige Verfall der Bauwerke verhindert wurde. Ab 2009 wurden Maßnahmen zum dauerhaften Erhalt der baulichen Reste geplant und bis 2016 umgesetzt. Dabei sollten Schäden an noch intakten und bereits eingestürzten Bauwerken nur so weit bearbeitet und behoben werden, dass Gefährdungen für Besucher ausgeschlossen werden können und der weitere Verfall verzögert wird. Die drei stehen gebliebenen, gewölbten und erdüberdeckten Tonröhrenbauwerke waren einsturzgefährdet. Die Gewölbeschalen, die Schildwände und die Sockel wiesen Risse und bereichsweise Durchfeuchtungen auf. Zahlreiche Tonröhren waren beschädigt oder fehlten komplett. Die denkmalpflegerische Vorgabe hatte die Bestandssicherung und den Erhalt des überkommenen Charakters der Baracken zum Inhalt. Eine substanzschonende, von der Außenseite durchgeführte Ertüchtigung besonders schadhafter Gewölbeabschnitte, kombiniert mit der Abdichtung der Raumschale gegen Niederschlagswasser, war für das Erreichen der Vorgaben zielführend. Die durchgeführten Maßnahmen wurden 2016 mit dem Bayerischen Denkmalpflegepreis in Gold gewürdigt.

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