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Schlank und elegant – Stahlbogenbrücke über die A 8 bei Stuttgart
Author(s) -
Keil Andreas,
Schächner Frank
Publication year - 2017
Publication title -
bautechnik
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.224
H-Index - 17
eISSN - 1437-0999
pISSN - 0932-8351
DOI - 10.1002/bate.201700001
Subject(s) - stuttgart , engineering , humanities , art
Die stark befahrene A 8 wird zwischen dem Kreuz Stuttgart und der Anschlussstelle Leonberg/Ost um einen Fahrstreifen erweitert. Aufgrund des zu geringen Lichtraumprofils wurde die bestehende Bogenbrücke „Rotes Steigle”, die einen Forstweg über die Autobahn überführt, abgebrochen und durch einen markanten Neubau ersetzt. Das Tragwerk der neuen, ca. 75 m langen Verbundbrücke besteht aus einem unten liegenden Stahlbogen mit veränderlichen Querschnitten, schräg nach außen geneigten Stahlstreben und einer Stahlbetonfahrbahnplatte. Das schlanke Bogentragwerk ist als 2‐Gelenk‐Bogen ausgeführt und ruht auf Edelstahl‐Kippleisten. Der Überbau stützt sich mit dünnen, geneigten Streben auf dem Bogen ab und ist mit den Widerlagern über je ein etwa 1,10 m hohes und nur 2 cm dickes Stahlblech, einer sogenannten „Federlamelle”, monolithisch angeschlossen. Bei der Herstellung des Stahltragwerks wurden die einzelnen Stahlbauteile zu zwei großen, ca. 40 m langen und 120 t schweren Bogenhälften auf dem nahe gelegenen Vormontageplatz verschweißt, sodass für den Einhub lediglich zwei nächtliche Vollsperrungen der A 8 erforderlich waren. Das Betonieren der Fahrbahnplatte erfolgte mit einem verfahrbaren Schalwagen in fünf Betonierabschnitten unter fließendem Verkehr. Durch abschnittsweise Herstellung des Stahl‐ und Betonbaus waren aufwändige Verformungsberechnungen bzw. Überhöhungsberechnungen für die Fertigung und die Bauausführung erforderlich. Als moderner Kontrast zur vorherigen Brücke ist so eine filigrane Stahlbogenbrücke entstanden.