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Zwei Kuppeln in München: Armeemuseum und Anatomie (1903–1905) – Die ersten Betonschalen Europas
Author(s) -
Pogacnik Marco
Publication year - 2009
Publication title -
bautechnik
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.224
H-Index - 17
eISSN - 1437-0999
pISSN - 0932-8351
DOI - 10.1002/bate.200910031
Subject(s) - humanities , physics , reinforced concrete , art , philosophy , materials science , composite material
Abstract 1903 wird die Eisenbeton‐Gesellschaft als Zusammenschluss von Wayss & Freytag mit Heilmann & Littmann gegründet, um Eisenbetonarbeiten in München und Umgebung durchzuführen. In zwei Jahren errichtete diese Gesellschaft unter der Leitung von Ludwig Zöllner die fortschrittlichsten Bauten, die mit dem neuen Material Eisenbeton realisiert wurden: die Isarbrücke bei Grünwald und die Kuppeln des Armeemuseums und der anatomischen Anstalt. Der Aufsatz befasst sich mit den beiden letzten Werken, zwei Schalen, wofür der junge Ingenieur Emil Mörsch die statischen Berechnungen unterzeichnete. Die gewagten Konstruktionen, die 7 cm Schalendicke und lichte Weiten von 16 und 22 m aufweisen, sind eine Höchstleistung, zu der noch die Kuppeln des Justizpalastes (1891) und des Verkehrsministeriums (1904) hinzuzurechnen sind, innerhalb einer historischen Entwicklung vom Eisenbau des 19. Jh. zur Kuppel mit Rippengewölbe im 20. Jh. Während bei dem Armeemuseum die hohe technische Leistung noch hinter einer historisierenden Hülle verborgen wurde, benutzte der Architekt Max Littmann bei der Anatomie den Beton als Sichtmaterial, so dass Form, Konstruktion und Material das erste Mal in so überzeugender Weise als organische Einheit inszeniert wurden.

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