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Kondensationsrisikobewertung in der Planung von Stahl‐Glas‐Konstruktionen
Author(s) -
Junghanns Mike,
Rehner Christian,
Schmid Fabian,
Teich Martien
Publication year - 2020
Publication title -
bauphysik
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.166
H-Index - 9
eISSN - 1437-0980
pISSN - 0171-5445
DOI - 10.1002/bapi.201900029
Subject(s) - humanities , physics , philosophy
Der Feuchteschutz bei Bauwerken und von Konstruktionen ist essentiell, da nicht nur langfristig Schäden an der Konstruktion ausgeschlossen, sondern auch nutzungsgerechte Raumbedingungen erreicht werden sollen. Die Folgen eines unzureichenden Feuchteschutzes würden die funktionale oder ästhetische Qualität des Bauwerks negativ beeinflussen. Bei Stahl‐Glas‐Konstruktionen liegt der Fokus des Feuchteschutzes zunächst auf einem korrekt ausgeführten Korrosionsschutz der Stahlbauteile, da sie das primäre und oft auch das sekundäre Tragwerk bilden. Die Einfassung der Glaselemente wird üblicherweise durch eloxierte oder beschichtete Aluminium‐Profil‐Systeme erreicht, die hinsichtlich des Korrosionsschutzes unproblematisch sind. Die Beachtung einer korrekten thermischen Trennung, das Fügen von Bauteilen und die fertigungstechnische Qualität entscheiden bei solchen Metallbaukonstruktionen über eine fachgerechte und einwandfreie Ausführung. Das ist wichtig, da bei derartigen Konstruktionen die Kondensation und Tauwasserbildung in der Konstruktion oder an Bauteiloberflächen negative Auswirkungen, wie Wasserablagerungen am Glas oder Tropfenbildung hat und in der Folge andere Gewerke schädigen kann. Die Einschätzung, inwieweit ein solches Risiko besteht, wird im Planungsprozess typischerweise durch Berechnungen vorgenommen. Bei einer beispielhaften Gitternetzschalenkonstruktion für ein nordamerikanisches Projekt wurden ergänzende messtechnische Untersuchungen an Großmustern, sogenannten Mock‐ups, durchgeführt, um unter anderem eine bessere Einschätzung zum Kondensationsverhalten zu erhalten. Der vorliegende Artikel vergleicht die thermischen Berechnungen an kritischen Details mit den entsprechenden messtechnischen Untersuchungen und zeigt Gründe für Unterschiede und Aussagegenauigkeiten auf. Ergänzend sind relevante Normen und Richtlinien zur Kondensatrisikobewertung für Europa und Nordamerika zusammengefasst und der messtechnische Aufbau dargestellt.