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Vergleichende Untersuchungen von Standard‐Klimadatensätzen (Testreferenzjahren) mit gemessenen Langzeit‐Klimadatensätzen für den Standort Kassel
Author(s) -
Hauser Gerd,
Kempkes Christoph,
Schlitzberger Stephan
Publication year - 2006
Publication title -
bauphysik
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.166
H-Index - 9
eISSN - 1437-0980
pISSN - 0171-5445
DOI - 10.1002/bapi.200610022
Subject(s) - physics , gynecology , medicine
Für einen innerstädtischen Standort in Kassel werden repräsentative TRY‐Datensätze mit einem meßtechnisch gewonnenen Langzeit‐Klimadatensatz insbesondere in Hinblick auf die Verwendung bei der thermischen Gebäudesimulation verglichen. Grundlage dieser Untersuchungen stellen Klimamessungen der Wetterstation des Fachgebiets Bauphysik an der Universität Kassel von 1994 bis 2003 dar. Sowohl die Auswertung der Temperaturmittelwerte als auch die der Übertemperaturgradstunden legen dar, daß das Testreferenzjahr im Sommer deutlich tiefere Außentemperaturen als der 10‐Jahres‐Durchschnitt der Messungen beinhaltet. Nicht nur das TRY‐Normaljahr, sondern auch der Datensatz des DWD für einen extrem warmen Sommer erweist sich dabei als nicht repräsentativ. Im Winterfall gibt das Normaljahr die mittleren, gemessenen Verhältnisse recht gut wieder. Die TRY‐Außentemperatur für den “kalten Winter” liegt im Januar und Februar jedoch deutlich unter den Werten der kältesten Meßperioden. Der Vergleich von Simulationsergebnissen mit den verschiedenen Klimadatensätzen zeigt, daß die Abweichungen in den Klimadatensätzen auch zu deutlichen Unterschieden in den rechnerisch ermittelten Temperaturverhältnissen im Sommer und im Heizwärmebedarf führt. Die Dekade von 1990 bis 2003 ist bekanntermaßen eine der wärmsten Dekaden seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Ob die dargestellten Abweichungen hierauf oder eher auf die stark unterschiedliche Topographie des Referenzstandortes gegenüber der Meßstation zurückzuführen ist, kann anhand der Untersuchung nicht geklärt werden, vermutlich liegt eine Überlagerung beider Einflüsse vor. Die Untersuchung zeigt aber quantitativ auf, welche Fehlerbandbreite sich bei der Verwendung von Referenzklimadaten ergeben kann.

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