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Verringerung der Feuchtigkeitsbelastung geschädigter Bauteile durch Temperierung
Author(s) -
Dreyer Jürgen
Publication year - 2006
Publication title -
bauphysik
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.166
H-Index - 9
eISSN - 1437-0980
pISSN - 0171-5445
DOI - 10.1002/bapi.200610011
Subject(s) - chemistry , physics , gynecology , medicine
Wenn der Feuchtigkeitsgehalt in Baustoffen kritische Werte überschreitet, können verschiedenartige Schädigungsmechanismen auftreten. Der sich einstellende Feuchtigkeitsgehalt ist ein Gleichgewichtszustand aus Befeuchtungs‐ und Trocknungsprozessen und hängt somit von deren Intensität und Häufigkeit ab. Zur Verbesserung der Feuchtebilanz kann man durch Sperrschichten oder Dampfbremsen die Feuchtigkeitszufuhr vermindern oder durch diffusionsoffene Schichten die Feuchtigkeitsabfuhr erhöhen. Zur Feuchtigkeitsentlastung werden bei aufsteigender Feuchtigkeit häufig Dränagen und Lüftungskanäle verwendet. Umstritten ist eine Methode, die unter dem Namen “Temperierung von Bauteilen” an einigen Objekten eingesetzt wurde. Die Bauteilbeheizung soll die Verdunstung fördern und so die Feuchtigkeitsbelastung verringern. Bei höheren Temperaturen sinkt die Viskosität stärker als die Oberflächenspannung, so daß Wasser in erwärmten Stoffen schneller kapillar transportiert wird. Allerdings wird dadurch die Verdunstung wesentlich erhöht, so daß in Abhängigkeit von den Geometrien und den klimatischen Bedingungen durchaus der Verdunstungseffekt überwiegen kann und sich der Feuchtigkeitsgehalt verringert. Die durchgeführten Untersuchungen haben gezeigt, daß bei Kalksandstein, Porenbeton, Sand‐ und Kalkstein diese Methode erfolgreich sein kann. Bei Wänden aus Ziegelstein ist diese Methode nicht ohne Einschränkungen zu empfehlen, da hier die Wirkungen sehr unterschiedlich ausfallen können. (© 2006 WILEY‐VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim)