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Lichtkurven und physikalische Bestimmungsgrößen von Kometen. II Phasenkurve, Albedowerte und lineare Durchmesser von Kometenkernen
Author(s) -
Richter N.
Publication year - 1948
Publication title -
astronomische nachrichten
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.394
H-Index - 63
eISSN - 1521-3994
pISSN - 0004-6337
DOI - 10.1002/asna.19482760106
Subject(s) - physics , humanities , art
Nach einer strengen und kritischen Auswahl der Beobachtungen (es wurden nur Helligkeitsbeobachtungen von Kometenkernen benutzt, die an größeren Instrumenten mit stärkerer Vergrößerung erhalten wurden) und unter Beschränkung auf Helligkeitsmessungen, die sich auf Entfernungen von r > 1 a. E., ( r = Entfernung Sonne – Komet) beziehen, wird von 14 Kometen eine mittlere empirische Phasenkurve bestimmt, die sich nur auf das von den Meteoritenteilchen des Kernes reflektierte Sonnenlicht bezieht und frei vom Einfluß des Eigenlichtes leuchtender Gase ist. Der Vergleich mit der theoretischen Phasenkurve von L AMBERT und den beobachteten Kurven des Mondes, der Planeten Merkur, Venus und Mars und der Saturnringe ergibt, daß die Kometenkurve grundsätzlich anders verläuft als die Mehr‐zahl der anderen Phasenkurven. Nur das Phasengesetz der Saturnringe ähnelt ihr bei kleineren Phasenwinkeln. Mit Hilfe des neugewonnenen Phasengesetzes gelingt es, unter plausiblen Annahmen über die scheinbaren maximalen geometrischen Durchmesser der Kometenkerne Albedowerte für diese zu berechnen und lineare Durchmesser in km anzugeben. Eine Tabelle darüber umfaßt 17 Objekte. Die Albedowerte finden sich im Mittel um über eine Zehnerpotenz kleiner als die hypothetischen Werte, mit denen man bisher bei Massenabschätzungen von Kometen rechnete. Die linearen Durchmesser der Kerne ergeben sich bei kleinen und mittleren Kometen zu 40 bis 700 km, bei großen Kometen zu 900 bis 3000 km. 2 Gruppen von Kometen mit extrem großer (0.2 bis 0.5) Albedo und extrem kleiner (0.0002 bis 0.0005) Albedo lassen eine physikalische Beziehung zu entsprechenden verschiedenen individuellen Phasengesetzen vermuten, obwohl sich ein Teil der Differenzen zwanglos dadurch erklären läßt, daß die betreffenden Albedowerte nicht mit der individuellen, sondern mit der mittleren Phasenkurve gerechnet wurden.

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