Statistische Untersuchungen an visuellen Doppelsternen

1 Die statistische Beziehung zwischen Exzentrizität und Umlaufszeit der Doppelsternbahnen ist durch beobachtungstechnische Auswahleffekte vorgetäuscht. 2 Die langperiodischen visuellen Doppelsterne bevorzugen in den einzelnen Teilen der Sphäre sehr stark bestimmte Positionswinkel. 3 Hieraus läßt sich mit der Bessel‐Koboldschen Methode der Apexberechnung die Vorzugsrichtung der großen Achsen der Doppelsternbahnen bestimmen. Ihre galaktischen Koordinaten sind L = 351°, B = + 14°. Zugrunde liegen etwa 450 weitgetrennte Systeme. 4 Das gleiche Material nach dem Schwarzschildschen Verfahren, Apex und Vertex zu ermitteln, führt zu den Werten für den »Apex« L =40°, B = –5°, »Vertex« L =295°, B = +16°. 5 Demnach scheinen die großen Achsen der Doppelsternbahnen bevorzugt zum galaktischen Zentrum orientiert zu sein. Auch sprechen eine Reihe Anzeichen dafür, daß die Bahnebenen sich parallel zur Milchstraße häufen, sowie dafür, daß die Umlaufsbewegung im gleichen Sinne erfolgt wie die galaktische Rotation.