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Tricyanidoferrate(−IV) und ‐ruthenate(−IV) mit redox‐aktiven Cyanido‐Liganden
Author(s) -
Jach Franziska,
Wagner Frank R.,
Amber Zeeshan H.,
Rüsing Michael,
Hunger Jens,
Prots Yurii,
Kaiser Martin,
Bobnar Matej,
Jesche Anton,
Eng Lukas M.,
Ruck Michael,
Höhn Peter
Publication year - 2021
Publication title -
angewandte chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3757
pISSN - 0044-8249
DOI - 10.1002/ange.202103268
Subject(s) - chemistry , crystallography
Außergewöhnlich elektronenreiche, nahezu trigonal‐planare Tricyanidometallat‐Anionen [Fe(CN) 3 ] 7− und [Ru(CN) 3 ] 7− wurden in LiSr 3 [Fe(CN) 3 ] und EA 3.5 [M(CN) 3 ] (EA=Sr, Ba; M=Fe, Ru) stabilisiert. Es sind die ersten Beispiele für Metalle der Gruppe 8 in der Oxidationsstufe −IV. Mikrokristalline Pulver wurden über festkörperchemische Reaktionen erhalten, Einkristalle aus Alkalimetallschmelzen gezüchtet. Während LiSr 3 [Fe(CN) 3 ] in P6 3 /m kristallisiert, wird für EA 3.5 [M(CN) 3 ] die polare Raumgruppe P6 3 mit dreifach vergrößertem Zellvolumen durch Frequenzverdopplung (SHG) bestätigt. Röntgenbeugung, IR‐ und Raman‐Spektroskopie zeigen größere C‐N‐Abstände (124–128 pm) und deutlich geringere Valenzschwingungsfrequenzen (1484–1634 cm −1 ) als in klassischen Cyanidometallaten. Das Bindungsschema aus schwachen C‐N‐Bindungen in Kombination mit starken M‐C‐π‐Bindungen erinnert an Carbonylmetallate. Abweichend von der rein formalen Notation [Fe −IV (CN − ) 3 ] 7− führen quantenchemische Rechnungen zu redox‐aktiven, zwischenvalenten CN 1.67− Liganden und einer geschlossenschaligen Fe d 10 ‐Konfiguration, also Fe 2− .