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Von Polyhalogeniden zu Polypseudohalogeniden: Chemie basierend auf Bromcyan
Author(s) -
Schmidt Benjamin,
Schröder Benjamin,
Sonnenberg Karsten,
Steinhauer Simon,
Riedel Sebastian
Publication year - 2019
Publication title -
angewandte chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3757
pISSN - 0044-8249
DOI - 10.1002/ange.201903539
Subject(s) - chemistry , stereochemistry , crystallography
Pseudohalogene sind molekulare Einheiten mit ähnlichen chemischen Eigenschaften wie die der Halogene. Während unser Verständnis der Polyhalogenchemie in den letzten Jahren zugenommen hat, ist die Forschung an Polypseudohalogenverbindungen deutlich weniger entwickelt. Das Pseudohalogen BrCN besitzt ein stark ausgeprägtes, bromzentriertes σ‐Loch, das die Ausbildung starker Halogenbrücken fördert. Dies ermöglicht die Synthese und Charakterisierung neuer Polypseudohalogenanionen, wie die Einkristall‐Röntgenstrukturanalysen von [PNP][Br(BrCN)] und [PNP][Br(BrCN) 3 ] zeigt. Sowohl das nahezu lineare [Br(BrCN)] − , als auch das verzerrt pyramidale [Br(BrCN) 3 ] − wurden mithilfe der Ramanspektroskopie und quantenchemischer Rechnungen charakterisiert. 13 C‐ und 15 N‐NMR‐spektroskopische Studien untersuchten zudem das Verhalten der Polypseudohalogenverbindungen in Lösung sowie als Raumtemperatur‐ionische‐Flüssigkeiten (RT‐ILs) mit [NBu 4 ] + als Kation. Diese ILs sind in der Lage elementares Gold aufzulösen und bieten sich somit als vielversprechende Verbindungen im Metallrecycling an.