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Isolierung eines diylidstabilisierten Stannylens und Germylens: Erhöhte Donorstärke durch coplanare Anordnung freier Elektronenpaare
Author(s) -
Mohapatra Chandrajeet,
Scharf Lennart T.,
Scherpf Thorsten,
Mallick Bert,
Feichtner KaiStephan,
Schwarz Christopher,
Gessner Viktoria H.
Publication year - 2019
Publication title -
angewandte chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3757
pISSN - 0044-8249
DOI - 10.1002/ange.201902831
Subject(s) - chemistry , stereochemistry , medicinal chemistry
Die Darstellung des ersten stabilen, diylidsubstituierten Stannylens und Germylens Y 2 E (mit E=Ge, Sn und Y=[PPh 3 ‐C‐SO 2 Tol] − ) wird berichtet. Die Synthese gelingt in einem Schritt durch die einfache Umsetzung des metallierten Ylids YNa mit der entsprechenden Vorstufe ECl 2 . Y 2 Ge und Y 2 Sn weisen eine ungewöhnliche Struktur sowohl im Festkörper als auch in Lösung auf, bei der die drei freien Elektronenpaare der zentralen C‐E‐C‐Einheit coplanar zueinander angeordnet sind. DFT‐Studien zeigen, dass aufgrund der starken anionenstabilisierenden Eigenschaften der Sulfonylgruppen im Ylidrückgrat und deren Koordination an das Metall diese Bindungssituation gegenüber der typischen π‐Donation des Liganden in das freie p‐Orbital des Metalls bevorzugt wird. Die Ausrichtung der drei freien Elektronenpaare führt zu einer deutlichen Erhöhung der HOMO‐Energie und damit der Donorstärke der Tetrylene. Hierdurch werden Y 2 Ge und Y 2 Sn zu stärkeren Donoren als ihre diamin‐ oder diarylsubstituierten Analoga und vergleichbar mit cyclischen Alkyl(amino)carbenen. Erste Reaktivitätsstudien bestätigen die hohe Reaktivität von Y 2 Ge und Y 2 Sn, welche zum Beispiel intramolekulare C‐H‐Aktivierungen mittels Metall‐Ligand‐Kooperation eingehen.