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Geochemische Kontinuität und Katalysator/Cofaktor‐Austausch für Ursprung und Evolution des Lebens
Author(s) -
FontecillaCamps Juan C.
Publication year - 2019
Publication title -
angewandte chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3757
pISSN - 0044-8249
DOI - 10.1002/ange.201808438
Subject(s) - philosophy , humanities , chemistry , microbiology and biotechnology , biology
Zwei Hypothesen konkurrieren vorrangig um eine Erklärung des Ursprungs allen Lebens: “Genetics First” und “Metabolism First”. Die Erste basiert auf dem Miller‐Uray‐Experiment und auf organischen Molekülen, die auf Meteoriten und Kometen gefunden wurden. Sie geht von einem heterotrophen Ursprung des Lebens aus und steht im Einklang mit dem Konzept einer “RNA‐Welt”. Die “Metabolism‐First”‐Hypothese postuliert einen autotrophen Ursprung des Lebens, basierend auf Mineralien und/oder hydrothermalen Quellen. Unmittelbare Beweise zur Untersützung einer der beiden Hypothesen fehlen. Der “Metabolism‐First”‐Hypothese kann jedoch nachgegangen werden, wenn man einen kontinuierlichen, geochemischen, katalytisch‐dynamischen Prozess zugrunde legt. Unter Anwendung dieses Ansatzes stelle ich die Vermutung an, dass sich die Purin‐ und Pyrimidinsynthese auf sich auf mineralischen Oberflächen entwickelt hat, die später durch ATP ersetzt wurden. Dieses Konzept lässt sich auf Redoxprozesse erweitern, bei denen metallgebundene Hydride später durch NAD ersetzt werden konnten.