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Elektronentransfer um eine molekulare Ecke
Author(s) -
Schmidt Hauke C.,
Larsen Christopher B.,
Wenger Oliver S.
Publication year - 2018
Publication title -
angewandte chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3757
pISSN - 0044-8249
DOI - 10.1002/ange.201800396
Subject(s) - chemistry
Abstract Die Distanzabhängigkeit des intramolekularen Elektronentransfers (ET) wird typischerweise in linearen Modellverbindungen mit starrer Geometrie untersucht, wobei Studien über molekulare Kabel, die einen 90°‐Winkel aufweisen, nur sehr selten sind. Über Variation des Substitutionsmusters an einer Spirobifluoreneinheit als zentralen Brückenbaustein konnten zwei isomere Serien von Donor‐Brücke‐Akzeptor‐Verbindungen mit näherungsweise linearer bzw. gewinkelter Geometrie erhalten werden. Der lichtinduzierte ET erfolgt über einen raschen Lochtransfer über die Oligofluorenbrücke über Distanzen von bis zu 70 Å in beiden Serien. Ungeachtet der konformationellen Flexibilität ist ein direkter ET (durch den Raum oder das Lösungsmittel) selbst in der gewinkelten Serie vernachlässigbar. Die Geschwindigkeitskonstante des ET in der gewinkelten Serie ist unabhängig von der Anzahl der Fluorenbrückeneiheiten, was einem geschwindigkeitsbestimmenden Tunnelschritt durch die Spirobifluorenecke zugeschrieben werden kann. Dieser Befund besitzt große Relevanz für multidimensionale ET‐Systeme sowie (supramolekulare) Gitternetze, in denen die Verbindungen der einzelnen molekularen Kabel einen 90°‐Winkel aufweisen.