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Zwischen Nationalismus und Internationalismus: die Deutsche Chemische Gesellschaft 1867 – 1945
Author(s) -
Johnson Jeffrey Allan
Publication year - 2017
Publication title -
angewandte chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3757
pISSN - 0044-8249
DOI - 10.1002/ange.201702487
Subject(s) - political science , humanities , art
Vor einhundertfünfzig Jahren, am Vorabend der Gründung des zweiten Deutschen Reichs, sammelten sich in Berlin rund einhundert Menschen, um die Deutsche Chemische Gesellschaft (DChG) zu gründen. Ihr charismatischer Gründungspräsident war August Wilhelm von Hofmann, Prophet einer verblüffend produktiven und profitablen Symbiose zwischen Hochschule und Industrie in der organischen Chemie. Als Emil Fischer 1892 Hofmanns Nachfolger wurde, war die DChG die größte chemische Gesellschaft der Welt, mit mehr als dreitausend Mitgliedern und der auflagenstärksten Chemiezeitschrift, den Berichten. Unter Fischer förderte sie eine rege internationale Zusammenarbeit mit ausländischen Gesellschaften. 1900 kam die Einweihung des Hofmann‐Hauses in Berlin als Sitz der Gesellschaft. Dort wurde die umfangreiche Publikationstätigkeit, darunter die Herausgabe des chemischen Zentralblatts und von Handbüchern, zentralisiert. Doch kaum fünfzig Jahre später, nach Krieg und rassistisch‐nationalistischem Extremismus, lag das Haus in Ruinen und die Gesellschaft hatte aufgehört zu existieren. Der Jahrestag der Gründung dieser Gesellschaft sei hier Anlass zu fragen, warum ein so vielversprechender Anfang zu diesem schändlichen Ende führte.

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