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Ladungen verschieben Protonierungen: Neutronenbeugung zeigt, dass Anilin und 2‐Aminopyridin protoniert an Trypsin binden
Author(s) -
Schiebel Johannes,
Gaspari Roberto,
Sandner Anna,
Ngo Khang,
Gerber HansDieter,
Cavalli Andrea,
Ostermann Andreas,
Heine Andreas,
Klebe Gerhard
Publication year - 2017
Publication title -
angewandte chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3757
pISSN - 0044-8249
DOI - 10.1002/ange.201701038
Subject(s) - chemistry , trypsin , biochemistry , enzyme
Wasserstoffatome sind entscheidend bei der Vermittlung von Protein‐Ligand‐Wechselwirkungen. Sie bestimmen die Qualität entstehender H‐Brückennetzwerke und definieren Protonierungszustände gebundener Liganden. Die strukturelle Visualisierung von H‐Atomen ist röntgenkristallographisch nur selten möglich. Hier wurden die Wasserstoffpositionen von Anilin und 2‐Aminopyridin im an die Serinprotease Trypsin gebundenen Zustand durch Neutronenbeugung untersucht. Die resultierenden Strukturen wurden mit der höchsten bisher für Proteine mit >100 Aminosäuren erzielten Auflösung erhalten. Dies ermöglicht die exakte Beschreibung der Protonierungszustände und Wechselwirkungen mit umgebenden Wassermolekülen. Trotz seines niedrigen pK a ‐Werts von 4.6 und einem Abstand von 3.6 Å zum geladenen Asp189 am Boden der S1‐Tasche liegt die Aminogruppe von Anilin protoniert vor. Hingegen wird in 2‐Aminopyridin das Pyridin‐N‐Atom protoniert, obwohl dessen Aminogruppe um 1.6 Å näher an Asp189 liegt. Folglich ist, abgesehen von Ladungs‐Ladungs‐Abständen, die Stabilität der möglichen Tautomere ausschlaggebend für den erhaltenen Bindungsmodus und damit entscheidend für die Vorhersage von Bindungsmodi.

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