Premium
Strukturanpassung eines Proteins an Metallbelastung: NMR‐Struktur eines marinen Schnecken‐Metallothioneins mit einer zusätzlichen Domäne
Author(s) -
Baumann Christian,
Beil Andrea,
Jurt Simon,
Niederwanger Michael,
Palacios Oscar,
Capdevila Mercè,
Atrian Sílvia,
Dallinger Reinhard,
Zerbe Oliver
Publication year - 2017
Publication title -
angewandte chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3757
pISSN - 0044-8249
DOI - 10.1002/ange.201611873
Subject(s) - chemistry , microbiology and biotechnology , stereochemistry , biology
Die dreidimensionale Struktur des Metallothioneins (MT) der Großen Strandschnecke (Littorina littorea), LlMT, im Komplex mit Cd 2+ ‐Ionen wurde NMR‐spektroskopisch aufgeklärt. Das LlMT ist imstande, neun Zn 2+ ‐ oder neun Cd 2+ ‐Ionen zu binden. Sequenz‐Alignments mit MTs anderer Gastropoden lassen darauf schließen, dass das Protein wahrscheinlich aus drei Domänen aufgebaut ist. Das Protein ist in drei Einzeldomänen unterteilt, von denen jede eine gut definierte Faltung in Form eines Drei‐Metall‐Clusters annimmt. Die mittlere α2‐ und die C‐terminale β‐Domäne sind zueinander in einer definierten relativen Orientierung positioniert. Zwei Varianten des LlMT, mit einem längeren und einem kürzeren Linker, wurden ebenfalls untersucht; die spezifischen Kontakte zwischen den Domänen traten nur im Fall des Wildtyp‐Linkers auf. Eine weitere Mutante, bei der die einander sehr ähnlichen α1‐ und α2‐Domänen miteinander vertauscht wurden, zeigte eine fast identische Struktur zum Wildtyp‐MT. Die Expression eines Drei‐Domänen‐MT könnte Littorina littorea einen evolutionären Vorteil bei der Bewältigung von Cd 2+ ‐Stress und widrigen Umweltbedingungen verleihen.