Orthogonale Oberflächenmarkierungen für die Ganzzellkatalyse

Wir beschreiben die Entwicklung von E.coli‐Stämmen, die einerseits auf ihrer Oberfläche orthogonale Markierungen präsentieren und andererseits einen funktionellen heterologen “Proteininhalt” im Cytosol überexprimieren. Die Verwendung des äußeren Membranproteins Lpp‐ompA zur Zelloberflächenpräsentation des Streptavidin‐Bindepeptids, des SpyTag/SpyCatcher‐Systems oder einer HaloTag‐Variante führte zur Entwicklung von Bakterienstämmen, die selektiv auf festen Trägern binden, was anhand magnetischer Mikropartikel gezeigt wurde. Gleichzeitig konnte die cytosolische Expression des funktionellen “Proteininhalts” anhand fluoreszierender Proteine und stereoselektiver Ketoreduktasen gezeigt werden. Die letztgenannten Stämme zeigten sowohl die spezifische Immobilisierung auf komplementären Oberflächen als auch höchste Selektivitäten bei der stereospezifischen Ganzzellbiotransformation des prochiralen C s ‐symetrischen Nitrodiketons.