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Neue Ziele für die Photopharmakologie
Author(s) -
Lerch Michael M.,
Hansen Mickel J.,
van Dam Gooitzen M.,
Szymanski Wiktor,
Feringa Ben L.
Publication year - 2016
Publication title -
angewandte chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3757
pISSN - 0044-8249
DOI - 10.1002/ange.201601931
Subject(s) - gynecology , philosophy , political science , chemistry , medicine
Das Feld der Photopharmakologie nutzt durch Licht schaltbare Moleküle, um Kontrolle über die Wirkung biologisch aktiver Verbindungen zu erlangen. Das Ziel ist es, die systemische Toxizität von Wirkstoffen wie auch die Herausbildung von Resistenzen zu vermindern und gleichzeitig eine extrem hohe Präzision in der Behandlung zu erreichen. Durch die Verwendung niedermolekularer Verbindungen stellt die Photopharmakologie eine valide Alternative zur Optogenetik dar. Wir präsentieren hier einen Überblick über die pharmakologischen Zielstrukturen in verschiedenen Organen sowie über Organsysteme im menschlichen Körper, die auf nicht‐invasive Weise angesteuert werden können. Wir diskutieren die Perspektiven einer selektiven Lichtzuführung zu diesen Organen sowie die spezifischen Anforderungen lichtaktivierbarer Wirkstoffe. Über anwendungsorientierte Aspekte hinaus sind wir bestrebt, die Wirkstofftauglichkeit (“druggability”) pharmazeutischer Zielstrukturen anhand aktueller Ergebnisse zu illustrieren. Ferner wollen wir aufzeigen, an welchen Stellen neue Ansätze erforscht werden müssen, damit die Umsetzung von “intelligentem” Moleküldesign in der Photopharmakologie zur klinischen Anwendung gelingt.