Detektion ligandeninduzierter Konformationsänderungen im Östrogenrezeptor

Kernrezeptoren spielen bei einer Vielzahl physiologischer Prozesse eine entscheidende Rolle und stellen wichtige Zielstrukturen in der modernen Wirkstoff‐Forschung dar. Die Aktivität von Kernrezeptoren lässt sich durch niedermolekulare Verbindungen wie Hormone und Wirkstoffe regulieren, die entweder als Agonisten oder als Antagonisten an den Rezeptor binden. Die Bindung dieser Liganden führt zu Konformationsänderungen des Rezeptors, die von entscheidender Bedeutung für dessen Aktivität sind. Das Ziel dieser Arbeit war die Entwicklung einer Methode zur Detektion von Konformationsänderungen des Östrogenrezeptors. Dieses FLiN‐Assay‐Verfahren (“Fluorescent Labels in Nuclear Receptors”) basiert auf der Einführung eines Cysteins und anschließender Markierung des Rezeptors mit einem Thiol‐reaktiven Fluorophor. Konformationsänderungen des Rezeptors führen zu Verschiebungen im Emissionsspektrum des Fluorophors. Neben der Differenzierung von Agonisten und Antagonisten ist FLiN für das Hochdurchsatz‐Screening geeignet.