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Neurotrophe Naturstoffe – ihre Chemie und Biologie
Author(s) -
Xu Jing,
Lacoske Michelle H.,
Theodorakis Emmanuel A.
Publication year - 2014
Publication title -
angewandte chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3757
pISSN - 0044-8249
DOI - 10.1002/ange.201302268
Subject(s) - chemistry , gynecology , humanities , philosophy , medicine
Neurodegenerative Erkrankungen und Rückenmarksverletzungen betreffen weltweit etwa 50 Millionen Menschen und verursachen Gesundheitskosten von insgesamt mehr als 600 Milliarden Dollar pro Jahr. Nervenwachstumsfaktoren, d. h. Neurotrophine, sind potenzielle Therapeutika für diese Erkrankungen, denn sie können die Regeneration von Nerven fördern. Durchschnittlich 500 Publikationen jährlich belegen die Bedeutung der Neurotrophine in den biomedizinischen Wissenschaften und ihr Potenzial für therapeutische Anwendungen. Allerdings ist die klinische Verwendung von Neurotrophinen wegen ihres schlechten pharmakokinetischen Profils stark eingeschränkt. Niedermolekulare Verbindungen, die die neurotrophe Aktivität modulieren, bieten hingegen einen vielversprechenden Therapieansatz bei neurologischen Erkrankungen. Die Natur hat für eine beeindruckende Zahl von Naturstoffen mit starken neurotrophen Wirkungen gesorgt. Die aktuellen Strategien zur Synthese dieser Verbindungen sowie deren Fähigkeit, das Wachstum und die Erneuerung von Nervenzellen zu induzieren, bilden den Schwerpunkt dieses Aufsatzes. Es ist davon auszugehen, dass neurotrophe Naturstoffe nicht nur als Leitstrukturen in der Wirkstoffentwicklung genutzt werden können, sondern auch für das nächste große Projekt der Biomedizin: die Kartierung der Hirnaktivität (BAM, Brain Activity Map).