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Zweihundert Jahre Iodforschung: ein interdisziplinärer Überblick über die derzeitige Forschung
Author(s) -
Küpper Frithjof C.,
Feiters Martin C.,
Olofsson Berit,
Kaiho Tatsuo,
Yanagida Shozo,
Zimmermann Michael B.,
Carpenter Lucy J.,
Luther George W.,
Lu Zunli,
Jonsson Mats,
Kloo Lars
Publication year - 2011
Publication title -
angewandte chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3757
pISSN - 0044-8249
DOI - 10.1002/ange.201100028
Subject(s) - humanities , physics , philosophy
Iod als neues Element wurde im Zusammenhang mit den Napoleonischen Kriegen 1811 entdeckt. Zum Anlass dieses zweihundertjährigen Jubiläums möchten wir auf die Geschichte der Erforschung und Nutzung dieses Elements zurückblicken und die vielen Facetten der Iodforschung beleuchten, die sich seit der Entdeckung herausgebildet haben. Iod beeinflusst viele Aspekte des Lebens auf der Erde und der menschlichen Zivilisation. Es wird in hohen Konzentrationen von marinen Algen akkumuliert, die die Ursache für einen bedeutenden Eintrag von Iod in die Küstenatmosphäre sind und dabei klimatische Prozesse beeinflussen. In marinen Sedimenten wird Iod als biophiles Element angesehen. Iod ist entscheidend für die Schilddrüsenfunktion von Wirbeltieren und damit von großer Bedeutung für die menschliche Gesundheit. Iod kommt in einer großen Zahl von Oxidationszuständen vor und zeichnet sich durch eine vielfältige supramolekulare Chemie aus. Iod ist einer Reihe analytischer Techniken zugänglich, und Iodverbindungen werden vielfach in organischen Synthesen eingesetzt. Elementares Iod wird in industriellen Größenordnungen produziert und findet ein breites Spektrum industrieller Anwendungen, insbesondere bei innovativen Werkstoffen wie Halbleitern – besonders auch in Solarzellen.