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Staudinger‐Ligation als Methode zur Biokonjugation
Author(s) -
van Berkel Sander S.,
van Eldijk Mark B.,
van Hest Jan C. M.
Publication year - 2011
Publication title -
angewandte chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3757
pISSN - 0044-8249
DOI - 10.1002/ange.201008102
Subject(s) - chemistry , ligation , native chemical ligation , microbiology and biotechnology , biochemistry , chemical synthesis , biology , in vitro
Der deutsche Chemiker Hermann Staudinger beschrieb 1919 als erster die Reaktion eines Azids mit einem Phosphan. Es war jedoch erst vor Kurzem, dass Bertozzi et al. das Potenzial dieser Reaktion als Biokonjugationsmethode erkannten und die so genannte Staudinger‐Ligation einführten. Wegen des bioorthogonalen Charakters sowohl der Azid‐ als auch der Phosphan‐Funktion ergaben sich für die Staudinger‐Ligation zahlreiche Anwendungen in verschiedenen komplexen biologischen Systemen. Die Staudinger‐Ligation wird beispielsweise zur Markierung von Glycanen, Lipiden, DNA und Proteinen genutzt. Darüber hinaus wird die Staudinger‐Ligation zur Bildung von Glycopeptiden, Mikroarrays und funktionalen Biopolymeren eingesetzt. Im neu entstehenden Gebiet der bioorthogonalen Ligations‐Strategien hat die Staudinger‐Ligation einen hohen Standard gesetzt, mit dem die meisten neuen Methoden verglichen werden. In diesem Aufsatz werden jüngste Entwicklungen und neue Anwendungen der Staudinger‐Ligation zusammengefasst.