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Entwicklung von Inhibitoren der Tau‐Aggregation bei Morbus Alzheimer
Author(s) -
Bulic Bruno,
Pickhardt Marcus,
Schmidt Boris,
Mandelkow EvaMaria,
Waldmann Herbert,
Mandelkow Eckhard
Publication year - 2009
Publication title -
angewandte chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3757
pISSN - 0044-8249
DOI - 10.1002/ange.200802621
Subject(s) - chemistry , microbiology and biotechnology , gynecology , medicine , biology
Abstract Mit kleinen Molekülen gegen Alzheimer : Die pathologische Aggregation des Tau‐Proteins ist ein Hauptmerkmal bei neurodegenerativen Erkrankungen wie der Alzheimerkrankheit und anderen Tauopathien. Die Inhibierung oder gar die Umkehr der Tau‐Aggregation sind potenzielle therapeutische Strategien, die sich derzeit in der klinischen Prüfung befinden. Das Bild zeigt charakteristische pathologische Fibrillen aus Tau‐Proteinen (paarige helikale Filamente), die die Hauptkomponente der bei Alzheimer auftretenden neurofibrillären Bündel sind.Eine Vielzahl humaner Erkrankungen steht vermutlich in direkter Verbindung mit der Fehlfaltung von Proteinen. Hierbei werden typischerweise hochorganisierte Proteinaggregate, so genannte Amyloidfibrillen, sowie deren Aggregationsintermediate beobachtet. Diese gelten allgemein als Vermittler der Zytotoxizität und stehen demzufolge im Fokus der Forschung. Die pathologische Aggregation des Tau‐Proteins ist ein Hauptmerkmal einiger neurodegenerativer Erkrankungen wie der Alzheimerkrankheit. Im vergangenen Jahrzehnt hat man sich daher verstärkt der Suche nach Inhibitoren der Tau‐Aggregation als potenzielle krankheitsmodifizierende Wirkstoffe bei Morbus Alzheimer und anderen “Tauopathien” gewidmet. Der jüngste Bericht einer klinischen Phase‐II‐Studie des Tau‐Aggregationsinhibitors MTC stellt eine Validierung des Konzepts in Aussicht. In diesem Aufsatz fassen wir die verfügbaren Daten über niedermolekulare Inhibitoren der Tau‐Aggregation von einem medizinisch‐chemischen Standpunkt heraus zusammen.