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Der Natur abgeschaut: β‐Faltblatt‐Oligopeptide und Analoga organisieren Blockcopolymere
Author(s) -
König Hannah M.,
Kilbinger Andreas F. M.
Publication year - 2007
Publication title -
angewandte chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3757
pISSN - 0044-8249
DOI - 10.1002/ange.200701167
Subject(s) - chemistry
Die Strukturen von Knäuel‐Knäuel‐Diblockcopolymeren in Lösung lassen sich durch die selektive Solvatation einzelner Blöcke erklären und sind mittlerweile gut untersucht. In den meisten Fällen verfügen diese relativ einfach aufgebauten Blockcopolymere über keinerlei spezifische attraktive Wechselwirkungen, die einen Aggregationsprozess unterstützen könnten. Demgegenüber sind in der Natur unzählige Beispiele definierter polymerer Architekturen zu finden, die hierarchisch über nichtkovalente Wechselwirkungen aufgebaut sind. Hoch definierte Strukturen, wie sie etwa die Proteine bilden, sind für synthetische Polymere bislang unbekannt. Ein relativ junges Forschungsgebiet der Polymerchemie widmet sich daher dem Ansatz, die in der Natur geltenden Prinzipien der Überstrukturbildung mit der Polymerchemie zu kombinieren, indem man Peptide mit β‐Faltblattstruktur an synthetische Polymere konjugiert. Von besonderem Interesse ist hierbei die supramolekulare Organisation der Polymere, die ausschließlich über die attraktiven Wechselwirkungen zwischen den Peptidsträngen hervorgerufen wird. Solche Peptid‐Polymer‐Hybridstrukturen sind eine interessante neue Materialklasse, die es zudem ermöglicht, wichtige Einblicke in natürlich vorkommende Selbstorganisationsprozesse zu erlangen.