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Serinoctamere: Clusterbildung, Reaktionen und Auswirkungen auf die Homochiralität von Biomolekülen
Author(s) -
Nanita Sergio C.,
Cooks R. Graham
Publication year - 2006
Publication title -
angewandte chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3757
pISSN - 0044-8249
DOI - 10.1002/ange.200501328
Subject(s) - chemistry , philosophy , stereochemistry , humanities
Abstract Noch immer ist die Entwicklung der Homochiralität eines der spannendsten Rätsel im Zusammenhang mit der Entstehung des Lebens. Ein mögliches Szenario geht davon aus, dass Aminosäure‐Aggregate an einer Folge chemischer Ereignisse beteiligt waren, die zu chiralen Biomolekülen in sich selbst replizierenden Systemen und damit zur Homochirogenese führten. Serin steht als Aminosäure im Zentrum des Interesses, weil es ionische Cluster bildet, die sich aus der “magischen” Zahl von acht Aminosäureeinheiten zusammensetzen; diese Cluster zeigen eine auffällige Präferenz für Homochiralität. Die Serinoctamer‐Cluster (Ser 8 ) können unter simulierten präbiotischen Bedingungen erzeugt werden, und sie reagieren enantioselektiv mit anderen Biomolekülen. Diese Beobachtungen führten zu der Hypothese, dass die Chiralität in der Natur ursprünglich auf Serin zurückgeht und durch chemische Reaktionen auf andere Aminosäuren, Saccharide und Peptide übertragen wurde. Der vorliegende Aufsatz bewertet kritisch die Chemie von Ser 8 ‐Clustern und die Experimente, die ihre mögliche Rolle bei der Homochirogenese stützen.