Ungewöhnliche Komplexchemie der Seltenerdelemente: große Ionenradien – kleine Koordinationszahlen

Seltenerdelemente weisen wegen ihrer großen Ionenradien bei relativ niedrigen Oxidationszahlen in ihren Komplexen im Allgemeinen große Koordinationszahlen mit schwachen Metall‐Ligand‐Bindungen auf. Die Instabilität der Konfiguration dieser Komplexe in Lösung macht sie für die homogene Katalyse vielfach ungeeignet. Abhilfe versprechen Komplexe mit niedrigen Koordinationszahlen an den Metallatomen. Diese lassen sich auf klassischem Weg durch Verwendung voluminöser Liganden oder neuerdings durch Ligandengruppen mit besonderen Metall‐Ligand‐Bindungseigenschaften herstellen. Anhand von Komplexen mit dem sperrigen Bis(trimethylsilyl)amido‐Liganden und mit den “schlanken” Phosphaniminato‐Liganden (NPR 3 − ) wird dieses Konzept vorgestellt und die Eignung dieser Komplexe als Katalysatoren für die Ringöffnungspolymerisation von Lactonen beschrieben.