z-logo
Premium
Ein synthetisches Antithrombin III bindendes Pentasaccharid ist jetzt ein Wirkstoff! Was kommt danach?
Author(s) -
Petitou Maurice,
van Boeckel Constant A. A.
Publication year - 2004
Publication title -
angewandte chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3757
pISSN - 0044-8249
DOI - 10.1002/ange.200300640
Subject(s) - gynecology , antithrombin , philosophy , medicine , heparin
Heparin, ein aus tierischen Organen gewonnenes sulfatiertes Glycosaminoglycan, findet seit den 40er Jahren als antithrombotischer Wirkstoff klinische Verwendung. Ein Durchbruch in der Heparinforschung war in den frühen 80er Jahren die Entdeckung, dass eine charakteristische Pentasacchariddomäne in manchen Heparinketten den Serinproteaseinhibitor Antithrombin III (AT‐III) aktiviert, der in der Gerinnungskaskade Thrombin und den Faktor Xa inhibiert. Sanofi‐Synthélabo und Organon entwickelten das Analogon 2 (Fondaparinux) des Pentasaccharids. Die Verbindung wurde zum antithrombotischen Medikament Arixtra weiterentwickelt, das 2002 in den USA und Europa auf den Markt kam. Arixtra bewirkt ausschließlich die AT‐III‐vermittelte Inhibierung des Faktors Xa. Durch strukturbezogenes Design wurden auch Analoga mit längerer Wirkungsdauer wie Idraparinux sowie neue Konjugate und lange Oligosaccharide mit spezifischer Anti‐Xa‐ und Antithrombin‐Aktivität zugänglich. Die neuen Wirkstoffkandidaten wirken selektiver als Heparin, was insbesondere die Wahrscheinlichkeit einer Thrombopenie verringert.

This content is not available in your region!

Continue researching here.

Having issues? You can contact us here