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Flüchtige Metallalkoxide nach dem Konzept der Donorfunktionalisierung
Author(s) -
Herrmann Wolfgang A.,
Huber Norbert W.,
Runte Oliver
Publication year - 1995
Publication title -
angewandte chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3757
pISSN - 0044-8249
DOI - 10.1002/ange.19951072004
Subject(s) - chemistry , humanities , philosophy
Metallalkoxide bestechen seit den grundlegenden Arbeiten von D. C. Bradley und R. C. Mehrotra durch eine Vielfalt an nieder‐ und hochmolekularen Strukturen; darüber hinaus gewinnen sie als Einsatzstoffe bei der Lösung materialtechnischer Probleme zunehmend an Interesse. Das Verständnis des hydrolytischen Nucleationsverhaltens ist eine Voraussetzung für die Optimierung von Materialien aus Sol‐Gel‐Prozessen. Will man Metallalkoxide als Vorstufen in CVD‐Prozessen (CVD = chemical vapor deposition) für die Herstellung oxidischer anorganischer Materialien nutzen, so ist allerdings eine hinreichende Flüchtigkeit und zersetzungsfreie Sublimation bei möglichst niedriger Temperatur ( ⩽150 °C) nötig. Erst in jüngster Zeit wurde hier mit dem Konzept der Donorfunktionalisierung systematisch ein Typ von Liganden entwickelt, der die Vorteile von sterischem Anspruch und σ‐Donor‐Stabilisierung in sich vereinigt und damit niedermolekulare Metallalkoxide stabilisiert. Mit ihnen bilden selbst große Metall‐Ionen niedriger Ladung (Ba 2+ ) flüchtige Alkoxide. O‐ und N‐Donorfunktionen in zwei‐ und mehrzähnigen Alkoxoliganden sind besonders vorteilhaft; z.B. ist der Vanadiumkomplex [V(OCMe 2 CH 2 OMe) 3 ] eines der flüchtigsten Metallalkoxide. Erste unzersetzt sublimierbare Alkoxide der Erdalkalimetalle Calcium, Strontium und Barium haben die Formel [M 2 {OC(CH 2 O i Pr) 2 t Bu} 4 ]. Der vorliegende Aufsatz bietet eine kritische Bestandsaufnahme der Metallalkoxide unter dem Aspekt der Flüchtigkeit, beschreibt Erfolge des Konzepts der Donorfunktionalisierung und zeigt perspektivisch auf, wie man Alkoxoliganden durch Weiterentwicklung dieses Konzepts Metallen nach Maßgabe ihrer Ladungs‐Radien‐Verhältnisse „auf den Leib schneidern” kann.

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