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Peptidmimetica für Rezeptorliganden – Entdeckung, Entwicklung und medizinische Perspektiven
Author(s) -
Giannis Athanassios,
Kolter Thomas
Publication year - 1993
Publication title -
angewandte chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3757
pISSN - 0044-8249
DOI - 10.1002/ange.19931050905
Subject(s) - chemistry , microbiology and biotechnology , philosophy , biology
Als Neurotransmitter, Neuromodulatoren und Hormone beeinflussen Peptide über rezeptorvermittelte Signaltransduktion eine Vielzahl physiologischer Prozesse. Auch ihre Rolle bei der Entstehung und/oder Unterhaltung von Krankheiten konnte in den letzten zwanzig Jahren eindeutig nachgewiesen werden. Wirkstoffe, die die biologischen Effekte der bioaktiven Peptide imitieren oder blockieren können (Agonisten bzw. Antagonisten), kommen somit als Hilfsmittel zur Untersuchung peptiderger Systeme und als therapeutische Agentien in Betracht. Nach anfänglichen pharmakologischen Studien wurde in der Vergangenheit die Eignung bioaktiver Peptide als therapeutische Hilfsmittel untersucht. Dabei zeigte sich, daß sie aufgrund ihrer pharmakologischen Eigenschaften, beispielsweise durch ihren Abbau durch Peptidasen oder durch ihre schlechte Bioverfügbarkeit, nur in den wenigsten Fällen als Medikamente eingesetzt werden können. Zur Lösung dieser Probleme wurden Peptidmimetica, d. Verbindungen, die Peptide in ihrer Interaktion mit Rezeptoren ersetzen können, synthetisiert. Im Vergleich zu den nativen Peptiden zeigen sie erhöhte metabolische Stabilität, bessere Bioverfügbarkeit und größere Wirkungsdauer. Im Rahmen dieser Untersuchungen wurden auch Peptidmimetica mit antagonistischen Eigenschaften entwickelt. Dadurch wurden neue Behandlungs‐ und Therapieformen für eine Reihe von Erkrankungen möglich. Der Zugang zu Peptidmimetica erfolgt zwar noch weitgehend empirisch (Modifikation der nativen Peptide, Optimierung von Leitstrukturen), doch auch Methoden für ein rationales Design, die unter anderem auf Strukturuntersuchungen der Peptid‐Peptidrezeptor‐Komplexe oder Konformationsenergiestudien basieren, etablieren sich allmählich.

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