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Was erwartet die Chemische Industrie von der Physikalischen und Technischen Chemie?
Author(s) -
Jentzsch Wolfgang
Publication year - 1990
Publication title -
angewandte chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3757
pISSN - 0044-8249
DOI - 10.1002/ange.19901021109
Subject(s) - political science , philosophy , chemistry
Abstract Verfahrensinnovation — die konsequente Optimierung von Rohstoffeinsatz, Energieverbrauch und Produktausbeute — ist die permanente Herausforderung an den Betreiber von Anlagen zur Herstellung der wichtigen Basis‐ und Zwischenprodukte. Nicht das Produkt selbst, der Prozeß zu dessen Herstellung unterliegt Lebenscyclen und bestimmt insbesondere auch die Wirtschaftlichkeit der Folgeprodukte. Nicht nur die Entwicklung neuer Verfahrenswege, viel häufiger die Verbesserung einzelner Prozeßschritte ist deshalb beständige Aufgabe für in interdisziplinär zusammengesetzten Teams arbeitende Experten. Aus Veränderungen der Rohstoffpreise und ‐verfügbarkeiten, ökonomischen und ökologischen Anforderungen und nicht zuletzt durch den technisch‐wissenschaftlichen Fortschritt erwachsen die Impulse für diese Innovation. Anhand bereits realisierter Beispiele und offener Probleme sollen Chancen aufgezeigt und Denkanstöße für die Grundlagenforschung vermittelt werden. Dabei werden Fragen der Rohstoffwahl und Verfahrensumstellungen auf katalytische Prozesse diskutiert. Lohnende Aufgaben finden sich auf dem Gebiet großtechnischer Oxidationen, katalytischer wie nichtkatalytischer. Eine weiterentwickelte, systematische und EDV‐gestützte Methode zur Optimierung des traditionellen Energieverbundes wird vorgestellt, und neue Meßprinzipien zur effizienten Steuerung von Produktion und Produktqualität werden angesprochen. Eine erfolgreiche Umsetzung derartiger Vorgaben setzt die Fähigkeit und die Bereitschaft voraus, in den Kategorien solcher Problemlösungen zu denken, und gehört insoweit in den Forderungskatalog für eine zukunftsweisende Hochschulausbildung.