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Temperaturabhängige Umkehr der Enantioselektivität bei der Komplexierungs‐Gaschromatographie an chiralen Phasen
Author(s) -
Schurig Volker,
Ossig Joachim,
Link Rainer
Publication year - 1989
Publication title -
angewandte chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3757
pISSN - 0044-8249
DOI - 10.1002/ange.19891010216
Subject(s) - chemistry , stereochemistry
Zu größerer Vorsicht bei der Ableitung von Konfigurationen aus Elutionsfolgen von Enantiomeren mahnen die von Gil‐Av et al. und Schurig et al. gemachten Beobachtungen. Beide fanden eine Temperaturabhängigkeit der Elutionsfolge bei der gaschromatographischen Enantiomerentrennung an chiralen stationären Phasen, die zu Nichttrennung bei der durch (a) definierten isoenantioselektiven Temperatur T iso und zu entgegengesetzten Elutionsfolgen ober‐ und unterhalb von T iso führt. Untersucht wurden wasserstoffbrückenbildende (Aminosäuren an Diamidphasen) und komplexbildende Selektand‐Selektor‐Systeme (Oxaspiroverbindung an Nickelkomplex). Die T iso ‐Werte lagen bei 130–150 bzw. 70–90°C. Die Befunde belegen zugleich, daß unterhalb von T iso die Elutionsfolge gemäß der Gibbs‐Helmholtz‐Beziehung (b) durch die Unterschiede in der Wechselwirkungsenthalpie, oberhalb durch die in der Wechselwirkungsentropie bestimmt wird.