Durch Hydroxid‐Ionen ausgelöste Reaktionen unter Phasentransfer‐Katalyse: Mechanismus und Anwendungen

Durch Anwendung der Phasentransfer‐Katalyse werden viele organische Reaktionen bedeutend vereinfacht und erleichtert. Zu diesen Umsetzungen zählen Reaktionen mit Nucleophilen, speziell mit Anionen und Basen, in wäßrig‐organischen Zweiphasensystemen. Sowohl im Laboratoriumsmaßstab als auch im technischen Maßstab setzt sich diese Arbeitsweise immer mehr durch. Ein überragender Vorteil ist die Verwendung von Basen in wäßriger Lösung bei Reaktionen, die traditionell mit starken Basen in nichtwäßrigen Medien durchgeführt wurden. Klassische Verfahren, die weitestgehende Wasserfreiheit, teure Lösungsmittel und gefährliche Basen (wie Metallhydride und Organometall‐Reagentien) erfordern, werden jetzt oftmals durch Prozesse ersetzt, die mit wäßrigen Lösungen von Natrium‐ oder Kaliumhydroxid arbeiten (PTC/OH‐Prozesse). Wenn auch die Reaktionsmechanismen im Detail noch umstritten sind, scheint die Kenntnis der mechanistischen Aspekte doch soweit fortgeschritten zu sein, daß wertvolle Anregungen für die Optimierung der PTC/OH‐Prozesse gegeben werden können. Besonders wichtig ist der Katalysator. Phasentransfer‐Katalysatoren sollten an jedem Laboratoriumsplatz zur Verfügung stehen, da sie außerordentlich viele organische Reaktionen effizient, bequem und sicher beschleunigen.