3‐Chlorporpyltrialkoxysilane – Schlüsselbausteine für die industrielle Herstellung organofunktionalisierter Silane und Polysiloxane sowie moderner Verbundmaterialien

Die Elemente Silicium und Kohlenstoff können als Repräsentanten von Materie und Leben auf dieser Erde betrachtet werden: Silicium spielt die Schlüsselrolle bei der „Petrikation” unbelebter Materie, während Kohlenstoff die Grundlage für die „Inkarnation” lebender Organismen bildet. Die Titelverbindungen und ihre Derivate sind Wanderer zwischen beiden (chemischen) Welten: Infolge ihrer Difunktionalität sind sie imstande, sich sowohl mit anorganischen (insbesondere silicatischen) Oberflächen als auch mit organischen Polymeren chemisch zu verbinden. Ob es sich nun um die Verstärkung von Polyesterharzen mit Glasfasern für den Bau von Bootskörpern handelt, oder um den Einsatz von Kieselsäure als Füllstoff in Kautschukmischungen zur Herstellung besonders abriebfester Reifen, oder aber um die Immobilisierung von Enzymen auf Glaskugeln zur Vereinfachung der Reaktionsführung in Enzymreaktoren – in allen Fällen gewährleisten organofunktionalisierte Silane den sicheren und dauerhaften Verbund zwischen zwei sonst miteinander „unverträglichen„ Stoffsystemen.