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ENDOR‐Spektroskopie – eine fortschrittliche Methode zur Strukturuntersuchung organischer Radikale
Author(s) -
Kurreck Harry,
Kirste Burkhard,
Lubitz Wolfgang
Publication year - 1984
Publication title -
angewandte chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3757
pISSN - 0044-8249
DOI - 10.1002/ange.19840960304
Subject(s) - chemistry , physics
Der Name „Endor” bezeichnet seit biblischer Zeit einen kleinen Ort in der Nähe des Sees Genezareth (etwa 1000 v. Chr., 1. Sam. 28, 7ff.). Das Akronym „ENDOR” ( E lectron N uclear D Ouble Resonance) kennzeichnet die Erweiterung der Elektronenspinresonanz‐ zur Elektron‐Kern‐Doppelresonanzspektroskopie, einer Methode, die der Untersuchung komplizierterer paramagnetischer Moleküle neue Dimensionen eröffnet hat. Erst die im letzten Jahrzehnt technisch ausgereifte ENDOR‐Spektroskopie sprengt die Auflösungsgrenzen der EPR‐Spektroskopie und ermöglicht so beispielsweise interessante Anwendungen in biochemischen Bereichen. ENDOR‐Untersuchungen haben zu neuen Einsichten in den Primärprozeß der Photosynthese, die Wirkungsweise von Vitamin E und K sowie den Mechanismus der Katalyse durch Flavoenzyme in biologischen Redoxketten gefuhrt. ENDOR und die Erweiterung zum Dreifachresonanzexperiment TRIPLE bieten unter anderem die Möglichkeit zur genauen Bestimmung von Hyperfeinkopplungskonstanten einschließlich ihrer oft besonders interessierenden Vorzeichen. Neben Protonen sind viele andere Kerne „ENDOR‐fähig”, z.B. 2 H, 13 C, 14 N. Die ENDOR‐Technik ist nicht auf Monoradikale beschränkt, sondern kann auch auf Polyradikale in Spinzuständen höherer Multiplizitäten angewendet werden (Triplett‐, Quartett‐, Quintett‐Zustand). Die Meßgröen lassen Aussagen über Spin‐ und Ladungsdichteverteilungen, Radikalstrukturen und die innermolekulare Dynamik zu. Sie sind für die Prüfung der Ergebnisse quantenmechanischer Rechnungen hervorragend geeignet.

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