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Polyethylen‐Fibride: Herstellung und Eigenschaften
Author(s) -
Gordon Wolfgang,
Leugering Hans Joachim,
Cherdron Harald
Publication year - 1978
Publication title -
angewandte chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3757
pISSN - 0044-8249
DOI - 10.1002/ange.19780901104
Subject(s) - chemistry , polymer chemistry , materials science
Unter Polyethylen‐Fibriden versteht man in Längsrichtung hochorientierte Fäserchen mit zellstoffähnlicher Gestalt von bis zu einigen Millimetern Länge. Sie sind aufgrund ihrer äußeren und inneren Morphologie eine neue Erscheinugsform von Polyethylen. Die Herstellung von Polyethylen‐Fibriden basiert auf dem physikalischen Vorgang der scherinduzierten Kristallisation, d. h. darauf, daß Polyethylen aus einer Lösung unter dem Einfluß einer Dehnströmung in Form von sogenannten Shish‐Kebabs kristallisiert. Als Herstellungsverfahren kommen vor allem die Polymerisation unter Scherbedingungen und die Flash‐Verdampfung von Polyethylen‐Fibride hydrophilieren. ‐‐ Wegen ihrer besonderen äußeren Morphologie, die der von Cellulosefäserchen (Zellstoff) sehr ähnlich ist, haben (hydrophilierte) Polyethylen‐Fibride interessante Eigenschaften, so z. B. ein hohes Adsorptionsvermögen und die Fähigkeit zur Bildung von Wasserstoff‐Brückenbindungen. Hervorgehoben sei auch die Möglichkeit zu chemischen Reaktionen an der Oberfläche der Fibride.