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Neuere nichtsteroidartige entzündungshemmende Wirkstoffe (Antiphlogistica)
Author(s) -
Shen T. V.
Publication year - 1972
Publication title -
angewandte chemie
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 1521-3757
pISSN - 0044-8249
DOI - 10.1002/ange.19720841104
Subject(s) - chemistry
Unter den neueren nichtsteroidartigen Antiphlogistica haben Analoga des Indomethacins, der Phenylessigsäure und der Heteroarylessigsäuren das Stadium der klinischen Prüfung erreicht. Ihre biochemische Wirkungsweise wird am Beispiel von Indomethacin beschrieben, welches Hemmwirkungen auf Entzündungssubstanzen und Enzyme sowie Einflüsse auf die Zellmembran ausübt und die Prostaglandin‐Biosynthese hemmt. Die Bedeutung der pharmakodynamischen Eigenschaften für die klinischen Wirkungen konnte an einigen Beispielen gezeigt werden. Mehrere Prüfsubstanzen schieden wegen ihrer Nebenwirkungen aus. Einige α‐Methyl‐arylessigsäuren zeigten hinsichtlich Wirkungsstärke und Metabolismus in vivo sowie der Hemmung der Prostaglandin‐Synthetase und der Albumin‐Bindung in vitro hohe Stereospezifität. Mit dem induzierten Cotton‐Effekt steht eine empfindliche Methode zur Untersuchung der Wechselwirkungen zwischen Wirkstoffen und Biopolymeren zur Verfügung. Kompetitive Bindungen und antagonistische Wechselwirkungen zwischen den nichtsteroidartigen Wirkstoffen, speziell bei Acetylsalicylsäure (Aspirin) wurden sowohl in vitro als auch in vivo beobachtet. Ein Fortschritt auf dem Gebiet der Salicylsäure‐Derivate war die Synthese des stärker und länger wirkenden Flufenisals. Analoga der Fenamate und mehrere neuartige chemische Verbindungen zeigten vielversprechende Eigenschaften in ersten klinischen Versuchen. Einige immunologische Methoden zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis werden z. Z. untersucht. Für eine wirksamere Bekämpfung der arthritischen Erkrankungen sind jedoch neue Konzepte erforderlich.