Die Emulsionspolymerisation von Vinylmonomeren unter dem Einfluß ionisierender Strahlung

Einige Vinylmonomere lassen sich in wäßriger Emulsion durch ionisierende Strahlung mit hoher Strahlungsausbeute polymerisieren. Die Kinetik dieser Reaktion und die Kinetik der mit wasserlöslichen Initiatoren ausgelösten Emulsionspolymerisation ist bei gleicher Rezeptur sehr ähnlich. Die Reaktionsgeschwindigkeit ist bei der Emulsionspolymerisation etwa hundertmal größer als bei der Polymerisation in Substanz. Die Initiierung der Emulsionspolymerisation mit ionisierender Strahlung erlaubt eine gleichmäßige „Ausleuchtung” des Reaktionsraumes und die nahezu beliebige Variation der Initiierungshäufigkeit während der Reaktion. Der starke Abfall der Bruttoreaktionsgeschwindigkeit beim Aufhören der Initiierung bei der durch γ‐Strahlen induzierten Emulsionspolymerisation von Styrol widerspricht der bisherigen Auffassung von streng getrennten Reaktionsräumen.