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Bemerkungen zur Theorie des Himmelsblaus
Author(s) -
Richter G.
Publication year - 1990
Publication title -
annalen der physik
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 1.009
H-Index - 68
eISSN - 1521-3889
pISSN - 0003-3804
DOI - 10.1002/andp.19905020407
Subject(s) - physics , humanities , philosophy
Die blaue Farbe des Himmelslichtes und dessen beachtliche Intensität werden bekanntlich auf die Streuung der Sonnenstrahlen (nach Lord Rayleigh) an den Gasmolekülen der Atmosphäre, bzw. (nach M. v. Smoluchowski und A. Einstein) an den thermisch‐statistischen Schwankungen der Luftdichte in gegenüber einem Wellenlängenkubus sehr kleinen Volumelementen zurückgeführt. Über das Verhältnis beider Streuprozesse in der Gesamtstrahlung besteht jedoch in der Literatur keine einheitliche Meinung. Im folgenden wird daher die Frage erneut diskutiert und festgestellt, daß ‐ vor allem bei verdünnten Gasen ‐ beide Streuprozesse bei der Aufsummierung der von den einzelnen Molekülen ausgesandten Streuwellen zu einer Gesamtstrahlung zu beachten sind und beide Betrachtungsweisen zu gleichen Ergebnissen führen. Einen gewissen Beitrag zu der im Rayleighschen Bild wesentlichen Inkohärenz der von den verschiedenen Molekülen emittierten Streuwellen leistet auch der Dopplereffekt der thermischen Bewegung der Streuzentren, sowie die Inkohärenz der primären „weißen” Sonnenstrahlung.