Zum Problem des thermischen Gleichgewichts im Niederstrombogen. I. Betrachtungen zur bisherigen Auffassung

Der Zustand eines Lichtbogenplasmas läßt sich relativ einfach beschreiben, wenn thermisches Gleichgewicht vorliegt. Für Hochstrombögen bestehen über diese Bedingung keine Zweifel, für Bögen mit kleiner Stromstärke wird im allgemeinen mit einer stets ausreichenden Annäherung gerechnet. Als Beweis werden häufig die Arbeiten von Ornstein und Brinkman 1 ), Mannkopff 2 ), Witte 3 ) sowie einige andere zitiert. Eine kritische Überprüfung zeigt aber, daß diese Beweise unzureichend sind. Dieser Diskussion ist neben Hinweisen auf Schwierigkeiten und vielfach nicht beachtete systematische Fehlerquellen bei verschiedenen Temperaturmeßverfahren der I. Teil dieser Arbeit gewidmet, während in einem folgenden II. Teil Ergebnisse experimenteller Untersuchungen mitgeteilt werden, die auf Abweichungen vom thermischen Gleichgewicht im Niederstrombogen schließen lassen.