Über einige Erweiterungsmöglichkeiten der Sternglassschen Theorie der Sekundärelektronenemission und deren empirische Prüfbarkeit

In der folgenden Untersuchung 1 ) wird gezeigt, daß die von Sternglass zunächst für die Beschreibung der Sekundärelektronenemission aus Elementen (insbesondere Metallen) gegebene Theorie 2 ) 3 ) auch empirische Befunde an Mehrstoffsystemen (Verbindungen und Systemen mit nichtstöchiometrischer Zusammensetzung) zu beschreiben vermag. Weiterhin wird untersucht, inwieweit diese Theorie, die ursprünglich für den Fall der Rückwärtsemission formuliert ist, auch geeignet ist zur Beschreibung von Sekundärelektronenemissionsexperimenten an dünnen Schichten in Durchstrahlung (Vorwärtsemission). Eine unmittelbare Übertragung der Theorie führt zu Widersprüchen mit den vorliegenden experimentellen Ergebnissen, jedoch ergibt eine physikalisch sinnvolle Modifikation des Ansatzes Ausdrücke für die Ausbeutefunktion, die mit einem größeren empirischen Material aus fremden und eigenen Versuchsergebnissen verglichen werden können. Es ergeben sich Möglichkeiten zur Bestimmung von charakteristischen Stoffkonstanten. Das unterschiedliche Ausbeuteverhalten von Metall‐, Nichtmetall‐ und Mehrsubstanz‐Kombinationsschichten kann auf Grund der entwickelten Vorstellungen erklärt werden.