Premium
Zweidimensionale Farbschlierenverfahren
Author(s) -
Wolter Hans
Publication year - 1950
Publication title -
annalen der physik
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 1.009
H-Index - 68
eISSN - 1521-3889
pISSN - 0003-3804
DOI - 10.1002/andp.19504430102
Subject(s) - philosophy , physics , gynecology , medicine
Die Ablenkungen des Lichtes durch ein Schlierenobjekt bilden eine zweidimensionale Mannigfaltigkeit; sie lassen sich daher nicht durch eine eindimensionale Mannigfaltigkeit, wie es die Helligkeit ist, eindeutig und stetig kennzeichnen. Daher kann kein nur mit Hell und Dunkel und der kontinuierlichen Grauskala arbeitendes Schlierenverfahren in einem einzigen Bilde einen ausreichenden Überblick über alle von einem Schlierenobjekt bewirkten Ablenkungen des Lichtes geben. Doch läßt sich dieses Ziel erreichen, wenn außer der Helligkeit noch die Farbe als Kennzeichnungsmittel herangezogen wird. Ein besonders übersichtliches Verfahren–unter mehreren hier diskutierten–entsteht aus dem bekannten abbildenden Schlierenverfahren nach Toepler, wenn die Schlierenblende durch eine in farbige Sektoren nach Art eines Farbenkreises aufgeteilte Filterplatte ersetzt wird. Nicht ablenkende Objektteile werden dann farblos abgebildet, ablenkende erscheinen in einer um so gesättigteren Farbe, je stärker sie das Licht ablenken; die Ablenkrichtung äußert sich in dem Farbton. Das Verfahren bewährte sich bei der Untersuchung von durchsichtigen Objekten auf Schlieren jeder Art, vor allem aber bei der mikroskopischen Beobachtung des Kristallwachstums und in seiner Anwendung auf das Metallmikroskop.