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Quo vadis Anionenextraktion?
Author(s) -
Gloe K.,
Stephan H.,
Grotjahn M.
Publication year - 2002
Publication title -
chemie ingenieur technik
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.365
H-Index - 36
eISSN - 1522-2640
pISSN - 0009-286X
DOI - 10.1002/1522-2640(200206)74:6<767::aid-cite767>3.0.co;2-8
Subject(s) - chemistry , extraction (chemistry) , metal ions in aqueous solution , metal , polymer chemistry , stereochemistry , chromatography , organic chemistry
Reaktivextraktionsverfahren stellen sehr effektive und elegante Trenn‐ und Anreicherungsverfahren für Metallionen in Lösung dar. Trotz der großen Bedeutung von Anionen in Biologie, Medizin, Umwelt und Technik sind die praktischen Beispiele zur Anionenextraktion relativ begrenzt. Im Wesentlichen basieren derartige Prozesse auf einer unspezifischen Ionenpaarbildung mit hydrophoben Ammonium‐Kationen, wobei der Phasenübergang durch die Lipophilie der Anionen dominiert wird. Ursache für diese Unterschiede sind einige Besonderheiten, die Anionen im Vergleich zu Kationen auszeichnen. Neue Ansätze zu spezifischer Bindung und selektivem Transport anionischer Komponenten beruhen auf einem fortschreitenden Verständnis der biologischen Rolle von Anionen und der dabei wirksamen Prinzipien sowie auf Möglichkeiten, die die supramolekulare Chemie durch Aufbau von vielfältigen Rezeptorarchitekturen mit spezifischen Bindungsstellen für Anionen eröffnet. Ziel der vorliegenden Übersicht ist es, ausgehend von den typischen Eigenschaften der Anionen gegenwärtige Entwicklungstendenzen sowie Einsatzpotentiale neuer potentieller Extraktionsmittel zu diskutieren.