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Einfluss eisenhaltiger Klärschlämme auf Kenngrößen der P‐Verfügbarkeit in Ackerböden
Author(s) -
Römer Wilhelm,
Samie Ihab F.
Publication year - 2001
Publication title -
journal of plant nutrition and soil science
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.644
H-Index - 87
eISSN - 1522-2624
pISSN - 1436-8730
DOI - 10.1002/1522-2624(200106)164:3<321::aid-jpln321>3.0.co;2-w
Subject(s) - chemistry , microbiology and biotechnology , biology
Es ist unklar, ob die Anwendung von Klärschlämmen aus Klärwerken mit P‐Fällung auf Basis von zugesetzten Fe‐Salzen die P‐Verfügbarkeit in Ackerböden negativ beeinflusst. Es war deshalb das Ziel der Untersuchungen, den Einfluss von zwei Klärschlämmen (KS) mit niedrigen und hohen Fe‐Gehalten auf die Konzentration an Orthophosphat (P i ) in der Bodenlösung und das P‐Sorptionsvermögen 1, 6 bzw. 13 Monate nach der KS‐Applikation in 6 Lehm‐ und 4 Sandböden im Gefäß‐ bzw. im Feldversuch zu prüfen. Außerdem wurden Maispflanzen in Gefäßen angezogen und ihr P‐Entzug bestimmt. Der KS Gö enthielt 12 kg P und 65 kg Fe (t TM) —1 (P : Fe = 1 : 5,4), der KS Sh enthielt 25 kg P und 39 kg Fe (t TM) —1 (P : Fe = 1 : 1,5). Die P‐Düngung basierte auf der Applikation von 5 t TM ha —1 als KS Gö mit 60 kg P ha —1 bzw. 30 mg P (kg Boden) —1 im Gefäßversuch. Gleiche P‐Mengen wurden als KS Sh bzw. als CaHPO 4 (stellvertretend für P‐Mineraldünger) angewendet. Das P‐Sorptionsvermögen blieb in allen Böden nach Applikation von KS Sh (P : Fe = 1:1,5) annähernd auf gleichem Niveau wie im Boden ohne KS, aber nach KS Gö (P : Fe = 1:5) stieg es im Mittel um 16% (0—59%) an. Die P i ‐Konzentration stieg bei KS Sh‐Gabe im Mittel der Lehmböden um 34%, die der Sandböden um 15% an, sank aber nach KS Gö‐Gabe um 13 bzw. 36% im Vergleich zur Kontrolle ab. Auch im Feldversuch sank die P i ‐Konzentration bei mittleren Boden‐P‐Gehalten (50 mg P (kg Boden) —1 ) nach Applikation von 10 t TM KS Gö (126 kg P ha —1 ) im Vergleich zur Triplephosphatanwendung signifikant ab. Mit steigenden Applikationen von KS Gö (5, 10, 15 t TM ha —1 ) stieg nach 1 Monat die Konzentration des Bodens an oxalatlöslichem Fe und dazu die P‐Sorption linear an (r 2 = 0,6 bis 0,97). Die Pflanzen nahmen nach KS Gö‐Anwendung weniger P auf als aus KS Sh und viel weniger als aus CaHPO 4 . KS mit einem P : Fe‐Verhältnis von 1:5 ist nicht für die Landwirtschaft geeignet. Zumindest bei der Schlammkonditionierung sollte auf die Fe‐Zugabe verzichtet werden.