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Untersuchungen zum kritischen korrosionsauslösenden Chloridgehalt von Stahlfasern in künstlicher Betonporenlösung
Author(s) -
Raupach M.,
Dauberschmidt C.
Publication year - 2002
Publication title -
materials and corrosion
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.487
H-Index - 55
eISSN - 1521-4176
pISSN - 0947-5117
DOI - 10.1002/1521-4176(200206)53:6<408::aid-maco408>3.0.co;2-g
Subject(s) - chemistry
Bekanntermaßen ist Stahl in Beton durch den hohen pH‐Wert der Porenlösung vor Korrosion geschützt. Durch die hohe Alkalität entsteht eine Passivschicht auf der Stahloberfläche, die eine weitere Stahlauflösung verhindert. Diese Passivschicht wird bei Überschreiten des sog. kritischen korrosionsauslösenden Chloridgehalts zerstört. Untersuchungen in künstlicher Betonporenlösung haben gezeigt, daß der kritische Chloridgehalt von Betonstahl stark vom pH‐Wert der Lösung abhängt: bei steigendem pH‐Wert steigt auch der kritische Chloridgehalt. Frühere Versuche haben gezeigt, daß Stahlfasern in Beton auch bei hohen Chloridgehalten nicht korrodierten. Daraus kann gefolgert werden, daß der kritische Chloridgehalt von Stahlfasern signifikant höher ist als der von herkömmlichen Betonstahl. Um dies zu überprüfen wird der kritische Chloridgehalt von Stahlfasern in chloridhaltiger Betonporenlösung bei unterschiedlichen pH‐Werten bestimmt. 5 unterschiedliche Stahlfasertypen, 1 Rödeldraht und als Referenz ein Betonstahl werden bei 3 pH‐Bereichen untersucht. Die Konzentration der Chloride in der Lösung wird in 12 h‐Intervallen schrittweise erhöht. Der Beginn der Korrosion wird mittels Strom‐ und Potentialmessung ermittelt. Zur Klärung der Frage, ob der kritische Chloridgehalt mit abnehmenden Durchmesser sukzessive zunimmt, werden weitere Untersuchungen an Zwischenprodukten der Faserherstellung (Stahldrähte mit unterschiedlichen Durchmessern) durchgeführt. Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen, daß Stahlfasern in künstlicher Betonporenlösung v.a. bei hohen pH‐Werten deutlich erhöhte kritische Chloridgehalte im Vergleich zu Betonstahl besitzen. Mit zunehmenden Ziehgraden und damit abnehmenden Durchmessern der Drähte steigt der kritische Chloridgehalt sukzessive an.